Nach dem wir mehrere Jahre traumatisierte, trauernde und seelisch belastete Menschen bereits in unserer Freizeit unterstützten, gründeten wir 2013 den Verein „Schrittchen für Schrittchen e.V.“. Unser Anliegen ist es im Besonderen, Lücken in der mittel- und langfristigen Versorgung betroffener Menschen und Tiere zu schließen. Das führt dazu, dass wir uns auch vielen Herausforderungen, die im Berufsalltag und im ehrenamtlichen Bereich der Helfenden wahrgenommen werden, stellen. Auch hier möchten wir unterstützende Wege gemeinsam begehen. Daher liegt es uns besonders am Herzen hohe Qualitätsstandards mit gut ausgebildeten und fachlich versierten Helfern einzuhalten. Wir leisten Intervention in Krisen- und Trauersituationen und Traumafachberatung. Aktuell, sowie mittel- und langfristig unterstützten wir die Betroffenen der Flutkatastrophe 2021 der Eifel.
Seit der der Flutkatastrophe 2021 in der Nacht vom 14.07. auf 15.07.2021 sind wir als Verein schwerpunktmäßig in der Fluthilfe tätig. Katastrophen teilen sich in 3 große Phasen (Akutphase, mittelfristige Phase und langfristige Phase).
In der Akutphase geht es darum, einen sicheren Ort für Mensch und Tier zu schaffen. Hierzu gehört u.a. die Versorgung mit dem lebensnotwendigen (Kleidung, Lebensmitteln, Unterkunft etc.) Hier sind sowohl die Blaulichtorganisationen, der Katastrophenschutz als auch psychosoziale Erstversorgung von Bedeutung, die bestenfalls Hand in Hand miteinander arbeiten: Diese Phase ist von hoher Solidarität untereinander geprägt. Mittel- und langfristige Folgen sind nicht überblickbar, da sich Betroffene im Überlebensmodus mit Tunnelblick befinden.
Der Übergang in die mittelfristige Phase (Stabilisierungsphase) zeigt sich meist rund um den Jahrestag einer Katastrophe, da die Bedürfnisse der Betroffenen sich hier oft in ihrer Unterschiedlichkeit zeigen. Während die einen möglichst schnell in den gewohnten Alltag übergehen wollen, reagieren andere mit Rückzug/Vermeidung oder Aggression. Hier entscheiden persönliche Resilienzen und Stabilisierungsmaßnahmen ob es zu chronischen Manifestierungen oder Folgeerkrankungen kommt.
In der langfristigen Phase geht es um das Finden einer neuen Normalität. Wiederaufbau, Neubeginn, Neuorientierung, Erholung und Wachstum. Nachdem die eigene Existenz gesichert ist, zeigt sich die Möglichkeit zur Verarbeitung von Verlusten. Hier wird die Auseinandersetzung mit der eigenen Trauer und die anschließende Integration bedeutsam und überhaupt erst möglich.
Unser Verständnis des Begriff „flutbetroffen“ beinhaltet nicht nur Menschen, die durch die Flutkatastrophe selbst einen Materiellen Schaden erlitten, ihre Existenz oder geliebte Menschen oder Tiere durch die Katastrophe verloren haben. Viel mehr gehören für unser Verständnis hierzu auch Menschen, die im Flutgebiet leben und / oder als Helfer vor Ort waren und bis heute mit den Folgen konfrontiert sind.
Unsere Vereinsarbeit liegt derzeit ausschließlich in der Nachsorge der von der Katastrophe Betroffenen, um sie trotz destabilisierenden Einflüssen (Kriege, Flutkatastrophe in Slowenien) weiter zu unterstützen. Diese Hilfe erfordert eine entsprechend hohe Qualifikation der Mitarbeiter*innen im Verein sowie eine finanzielle Unterstützung, um sie auch weiter vor Ort im Flutgebiet fortführen zu können. Neben der Psychosozialen Unterstützung, Spendenvermittlung, Vernetzung und Informationsvermittlung vor Ort und vor allem in unserem Fluthilfebüro, bieten wir hierzu ebenfalls kontinuierliche Angebote zur Stabilisierung und Bewältigung in Form von gezielten Veranstaltungen und Aktionen an.
Unser Ziel ist es für Flutbetroffene bis mindestens Ende 2025 weiterhin Angebote und Hilfen anzubieten.
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